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Frau Holle - Neuverfilmung der ARD

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Frau Holle - Neuverfilmung der ARD
Es war einmal eine Mutter, die hatte zwei Töchter. Marie geht der Mutter bei der
Arbeit im Haushalt fleißig zur Hand, während sich Luise auf die faule Haut legt.
So kommt es, dass Marie allein am Brunnen sitzt und Wolle spinnt, bis ihre
Finger wund werden und bluten.
Beim Auswaschen der Spindel fällt diese in den Brunnen und in ihrer Verzweiflung
sprang Marie in den Brunnen – tiefer und tiefer. Sie
wacht auf einer Blumenwiese in einem Traumland auf. Brote können sprechen: „Zieh
uns raus, sonst verbrennen wir!“ Marie hilft ihnen aus dem Ofen.
Ein Apfelbaum ruft um Hilfe: „Ach rüttle mich und schüttle mich, meine Äpfel
sind allesamt reif!“ Wieder ist Marie zur Stelle. Der Rabe Gustav weist ihr den
Weg zu Frau Holle.
Marie hält Frau Holles Haus in Ordnung und schüttelt im Winter kräftig die
Betten, damit es auf der Erde schneit. Zum Dank lässt Frau Holle Marie durch
einen Goldregen nach Hause gehen. Zurück im Dorf wird Marie bestaunt, aber
niemand glaubt ihr die Geschichte.
Außer Luise, die – neidisch auf das goldene Kleid – in den Brunnen springt. Auch
sie wacht im Frau-Holle-Land auf, doch die rufenden Brote und der klagende
Apfelbaum interessieren sie nicht. Beim Bettenschütteln schläft Luise ein. Ihre
mürrische Art veranlasst Frau Holle, Luise nach Hause zu schicken, und auch sie
bekommt ihren gerechten Lohn...
Und Die Moral von Der Geschicht’?
Regisseur Bodo Fürneisen: Bei den Grimms liest man als „Mädchen“-Botschaft raus:
Sei immer schön brav, mach’ die Hausarbeit ohne Murren und leiste keinen
Widerspruch. Dann wirst du hoch belohnt. Wir setzen die Werte dagegen: Sei
freundlich, denk’ auch an andere und nicht nur an dich und begreife, dass das
Lebensglück nicht in erster Linie in den materiellen Dingen zu suchen und schon
gar nicht zu finden ist.
Zugegeben eine allgemeine Botschaft, aber in der gegenwärtigen
Konsumgesellschaft bedrückend aktuell.
Frau Holle - Neuverfilmung der ARD, Deutschland 2008
Schauspieler:
- Marianne Sägebrecht als Frau Holle
- Herbert Feuerstein als Erzähler/Timor
- Lea Eisleb als Marie
- Camille Dombrowsky als Luise
- Johanna Gastdorf als Mutter
- Franziska Troegner als Wirtin
-
Peter Prager als Johann
Regie:
- Bodo Fürneisen
Drehbuch:
- Marlis Ewald
Drehorte:
- Spreewald, Havelstudios Berlin
Bildergeschichte - Frau Holle

Es war einmal ...
... eine Witwe, die hatte zwei Töchter. Davon war die eine schön, faul und egoistisch, die andere aber war fleissig und warmherzig. Sie hatte aber die böse und faule, weil sie ihre rechte Tochter war, viel lieber, und die andere musste alle Arbeit tun und das Aschenputtel im Hause sein.
Die Goldmarie am Brunnen
Das arme Mädchen musste sich täglich auf die große Straße bei einem Brunnen setzen und musste so viel spinnen, dass ihm das Blut aus den Fingern sprang.

Die Spule fällt in den Brunnen
Nun trug es sich zu, dass die Spule einmal ganz blutig war, da bückte sich das Mädchen mit der Spule in den Brunnen und wollte sie abwaschen, sie sprang ihr aber aus der Hand und fiel hinab. Das Mädchen wusste nicht, was es anfangen sollte und in seiner Herzensangst sprang es in den Brunnen hinein, um die Spule zu holen.

Goldmarie holt die Brote aus dem Ofen
Es verlor die Besinnung, und als es erwachte und wieder zu sich selber kam, war es auf einer schönen Wiese. Auf dieser Wiese ging es dahin und kam zu einem Backofen, der war voller Brote. Die Brote aber riefen: "Ach, zieht uns raus, zieht uns raus, sonst verbrennen wir: Wir sind schon längst aus gebacken." Da trat es herzu und holte mit dem Brotschieber alle Brote nacheinander heraus.

Goldmarie schüttelt den Apfelbaum
Danach ging es weiter und kam zu einem Baum, der hing voll Äpfel, und rief ihr zu: "Ach, schüttel mich, schüttel mich, wir Äpfel sind alle miteinander reif." Da schüttelte es den Baum, dass die Äpfel fielen, als regneten sie, und schüttelte, bis keiner mehr oben war und als es alle in einen Haufen zusammengelegt hatte, ging es wieder weiter.

Frau Holle begrüßt die Goldmarie
Endlich kam es zu einem kleinen Haus, daraus guckte eine alte Frau. Das Mädchen hatte Angst und es wollte fortlaufen. Die alte Frau aber rief ihr nach: "Was fürchtest du dich, liebes Kind? Bleib bei mir, wenn du alle Arbeit im Hause ordentlich tun willst, so soll dir's gut gehn. Du musst nur Acht geben, dass du mein Bett gut machst und es fleißig aufschüttelst, dass die Federn fliegen, dann schneit es in der Welt, denn ich bin die Frau Holle."

Goldmarie schüttelt die Betten auf
Weil die Alte ihr so gut zusprach, so fasste sich das Mädchen ein Herz, willigte ein und begab sich in ihren Dienst. Es besorgte auch alles nach ihrer Zufriedenheit und schüttelte ihr das Bett immer gewaltigauf, dass die Federn wie Schneeflocken umherflogen. Dafür hatte es auch ein gutes Leben bei ihr, kein böses Wort und alle Tage Gesottenes und Gebratenes.

Die Goldmarie wird belohnt
Nun war sie eine Zeitlang bei der Frau Holle, da ward ihr ganz traurig und sie wusste anfangs selbst nicht, was ihr fehlte, endlich merkte sie, dass es Heimweh war und Frau Holle nahm sie bei der Hand und führte sie vor ein großes Tor. Das Tor ward aufgetan, und wie das Mädchen gerade darunterstand, fiel ein gewaltiger Goldregen auf sie herab. "Das sollst du haben, weil du so fleißig gewesen bist", sprach Frau Holle.

Die Goldmarie kehrt nach Hause zurück
Darauf ward das Tor verschlossen, und das Mädchen befand sich oben auf der Welt, nicht weit von seiner Mutter Haus; und als es in den Hof kam, saß der Hahn auf dem Brunnen und rief: "Kikeriki, unsere goldene Jungfrau ist wieder hie." Da ging es hinein zu seiner Mutter, und weil es so mit Gold bedeckt ankam, ward es von ihr und der Schwester gut aufgenommen.

Die Pechmarie ist neidisch
Die Goldmarie erzählte alles, was ihr begegnet war, und als die Mutter hörte, wie es zu dem großen Reichtum gekommen war, wollte sie der andern, faulen und kaltherzigen Tochter gerne dasselbe Glück verschaffen. Sie musste sich an den Brunnen setzen und spinnen; und damit ihre Spule blutig ward, stach sie sich in die Finger und stieß sich die Hand in die Dornhecke. Dann warf sie die Spule in den Brunnen und sprang selber hinein.

Die Pechmarie ist faul
Sie kam, wie die andere, ins Land der Frau Holle. Am ersten Tag tat sie sich Gewalt an, war fleißig und folgte der Frau Holle, wenn sie ihr etwas sagte, denn sie dachte an das viele Gold, das sie ihr schenken würde. Am zweiten Tag aber fing sie schon an zu faulenzen, am dritten noch mehr, da wollte sie morgens gar nicht aufstehen.

Die Pechmarie macht ihre Arbeit nicht
Sie machte auch der Frau Holle das Bett nicht, wie sich's gebührte, und schüttelte es nicht, dass die Federn aufflogen. Das ward der Frau Holle bald müde und sie sagte ihr den Dienst auf. Die Faule war das wohl zufrieden und meinte, nun würde der Goldregen kommen.

Die Pechmarie kehrt ins Dorf zurück
Die Frau Holle führte sie auch zu dem Tor, als sie aber darunterstand, ward statt des Goldes ein großer Kessel voll Pech ausgeschüttet. "Das ist zur Belohnung deiner Dienste", sagte die Frau Holle und schloss das Tor zu. Da kam die Faule heim, aber sie war ganz mit Pech bedeckt, und der Hahn auf dem Brunnen, als er sie sah, rief: "Kikeriki, unsere schmutzige Jungfrau ist wieder hie." Das Pech aber blieb fest an ihr hängen und wollte, solange sie lebte, nicht abgehen.
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Sechs auf einen Streich mit den Märchen "Der Froschkönig", "Frau Holle" und
"Tischlein deck dich"