Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Die schönsten tschechischen Märchen - Die schönsten DEFA Märchen

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel - DEFA Märchen
Neu auf DVD in komplett digital überarbeiteter Fassung

Es ist wohl einer der schönsten Märchenfilme, die es auf der ganzen Welt gibt. Die junge Libuse Safrankova spielt die Rolle des Aschenbrödel einfach zauberhaft. Man fiebert mit ihr in jeder Szene und leidet auch mit ihr zu jeder Zeit. Es gibt sehr viele Märchenfilme aber ich finde, dass "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" nicht zu übertreffen ist.

In Drei Haselnüsse für Aschenbrödel geht es um ein junges Mädchen, dass beide Eltern schon sehr früh verloren hat. Der Vater hatte nach dem Tod der Mutter wieder geheiratet und somit nach seinem Tod eine Stiefmutter und zwei Stiefschwestern hinterlassen.

Aschenbrödel, wie man sie von nun an nennt, muss alle anfallenden Arbeiten im Haus erledigen. Sie ist zur Dienstmagd ihrer eigenen Familie gemacht worden. Ihre einzige Freude sind ihr Hund Kasper, die Eule Rosalie und die Ausritte mit ihrem Pferd Nicolaus. Dort kann sie sich etwas von der schweren Arbeit im Hause der Stiefmutter erholen.

Ein weiterer Freund von Aschenbrödel ist der Knecht des Hauses Vincek. Alle lieben das Mädchen außer der Stiefmutter und ihren Töchtern. Sie ist einfach herzensgut und sehr sehr tierlieb. Darum sind auch alle Tiere ohne Außnahme ihre Freunde.

Aschenbrödel verbringt sehr viel Zeit im Wald, sie liebt die Natur und ihre Schätze über alles. Eines Tages, bei einem Ausritt begnet sie durch Zufall dem Prinzen und seinen Freunden. Sie gibt sich aber nicht zu erkennen und läuft davon als der Prinz mit ihr reden will. Sie schämt sich für ihr armes Aussehen.

So geschieht es nach einer Weile, dass der König einen Ball veranstaltet, um den Prinzen zu verheiraten. Dazu werden auch die Stiefmutter und ihre beiden unmöglichen Töchter eingeladen.

Das Aschenbrödel ist unendlich traurig, denn sie darf nicht mit zum Ball. Der Knecht des Hofes wird losgeschickt um Stoff für neue Kleider zu kaufen. Bevor er geht fragt er das noch Aschenbrödel, was er ihr mitbringen soll. Sie antwortet ihm, er solle ihr das mitbringen, was ihm als erstes auf dem Weg vor die Nase kommt. Er verspricht ihr, dass er es so tun wird. Als er unterwegs einschläft, sieht der Prinz mit seinen Freunden über ihm einen Baum und er schießt mit seiner Armbrust die besagten drei Haselnüsse ab, so dass sie direkt auf des Kutschers Kopf fallen. Er wird wach und erinnert sich daran, was er Aschenbrödel versprochen hat und beschließt ihr diese Haselnüsse mitzubringen.

Am Hof der bösen Stiefmutter angekommen geht Vincek zurerst zu Aschenbrödel um ihr die drei Haselnüsse zu bringen. Sie freut sich sehr darüber und bringt sie in den Stall zu ihrer Eule Rosalie, die auf einer Kiste sitzt in die sie die Haselnüsse legt. Rosalie soll auf ihren Schatz aufpassen.

Die Stiefmutter bemerkt, dass sie vergessen hatte Vincek zu sagen, dass er auch noch eine Schleppe mitbringen soll und Schmuck haben sie auch noch keinen. So fahren Stiefmutter und Stieftöchter selbst noch einmal in die Stadt um die besagten Dinge zu kaufen. Bevor sie jedoch fährt, muss sie noch dafür sorgen, dass das Aschenbrödel beschäftigt ist und nicht weg kann. Sie nimmt zwei Schalen, eine mit Linsen und eine mit Erbsen und dazu noch eine mit Asche und vermischt alles. Sie gibt Aschenbrödel den Befehl, dass bis sie wiederkommt, die Linsen in der einen und die Erbsen in der anderen Schüssel sein müssen.

Aschenbrödel ist völlig verzweifelt, denn das kann sie niemals schaffen. Nun kommt ihr ihre Tierliebe zu Hilfe, denn plötzlich klopft es am Fenster und ganz viele Tauben sind gekommen um die Hülsenfrüchte zu sortieren. Aschenbrödel erklärt wohin sie kommen und kann sich dann etwas Zeit zu einem Ausritt gönnen.

Als sie in den Stall kommt, möchte sie sich noch einmal ihren Schatz anschauen und da fällt eine Nuss zu Boden. Sie staunt nicht schlecht als aus der Nuss plötzlich Stoff herausschaut. Sie zieht daran und hat auf einmal einen Jägeranzug und eine Armbrust in der Hand. Sie freut sich riesig darüber, zieht ihn an und reitet mit Nicolaus in den Wald. Sie hofft darauf den Prinzen wieder zu sehen und tatsächlich, er ist auch im Wald.

Der Prinz und seine Freunde sind gerade auf der Jagd und sie hört wie der Prinz sagt, dass dem jenigen, der es zurerst schafft einen Greifvogel vom Himmel zu holen, der Ring in seiner Hand gehört. Die Jäger versuchen nach und nach ihr Glück, nun ist der Prinz dran aber der Vogel ist schon zu hoch, doch auf einmal fällt er vom Himmel und der Prinz möchte wissen, wer das war. Aschenbrödel kommt aus ihrem Versteck hervor und entschuldigt sich dafür, dass sie dem Prinzen den Vogel geschossen hat. Er aber nimmt ihre Hand und legt ihr den Ring an, denn sie hat ihn verdient. Danach verschwindet sie wieder genau so schnell wie sie gekommen ist. Der Prinz und seine Leute suchen sie zwar, aber sie können sie nicht finden.

Inzwischen ist schon sehr viel Zeit vergangen und Aschenbrödel muss schnell heim. Niemand hat ihre Abwesenheit bemerkt. Die Stiefmutter kommt mit ihren Töchtern zurück und kontrolliert sofort ob alle Linsen und Erbsen sortiert sind. Sie kann zu ihrem Erstaunen aber nur feststellen, dass alles in Ordnung ist. Aschenbrödel hilft dabei die Kleider anzuziehen und muss ansehen, wie die Stiefschwestern sich fertig machen zum Ball.

Sie ist so traurig, dass sie nicht mit darf. Aber es hilft ja nichts, so ist es eben. Als die Stiefmutter mit ihren Töchtern weg ist, geht sie weinend in den Stall und setzt sich zu ihrer Freundin Rosalie. Diese deutet auf das Kästchen mit den Nüssen und Aschenbrödel nimmt die zweite Nuss und wirft sie hinter sich. Sie kann es fast nicht glauben aber diesmal ist es ein Ballkleid mit Schleppe und schönen Schuhen. Sie zieht es an und als sie zu Nicolaus kommt ist er schon gesattelt und fertig zum Ausritt.

Sie reitet zum Schloss und zögert zuerst noch um hinein zu gehen aber Nicolaus drängt sie. Sie haucht die Scheibe an und wirft einen Blick in den Ballsaal, sie sieht ihre Stiefmutter und deren Töchter aber sie sieht auch den Prinzen und deshalb geht sie hinein. Der Prinz rennt sie fast um , denn er war im Begriff zu gehen aber als er sie sieht ist er wie ausgewechselt und tanzt mit ihr und redet mit ihr.

Sein Vater der König erkennt seinen Sohn kaum wieder und will sofort wissen mit wem er da tanzt. Die Königin bemerkt dazu nur, dass er neugieriger wäre als sein Sohn und lächelt ihn an.

Der Prinz fragt Aschenbrödel immer wieder wer sie ist, sie fragt warum er das denn wissen will und er erwidert, dass er es in die ganze Welt hinausschreien will, dass er das Glück noch gar nicht fassen kann, dass er sich verliebt hat und sich soeben seine Braut ausgesucht hat. Aschenbrödel wird ganz verlegen und bittet ihn nicht so laut zu reden, denn die anderen könnten es ja hören. Das kümmert den Prinzen nicht und er fragt ob sie ihm denn einen Korb geben würde.

Darauf hin gibt sie ihm ein Rätsel auf:
Die Wangen sind mit Asche beschmutzt, aber der Schornsteinfeger ist es nicht. Ein Hütchen mit Federn, die Armbrust über der Schulter, aber ein Jäger ist es nicht. Ein silbergewirktes Kleid mit Schleppe zum Ball, aber eine Prinzessin ist es nicht.
Wer ist das?

Der Prinz hat leider keine Anwort darauf und Aschenputtel sagt ihm, solange er das Rätsel nicht lösen kann, müssen sich ihre Wege trennen. Sie rennt aus dem Saal und der Prinz hinterher. Auf der Treppe verliert sie ihren Schuh, der Prinz hebt ihn auf und folgt ihr bis zu ihrem Hoftor. Es ist ja schon spät aber das ist dem Prinzen egal er trommelt solange gegen das Tor bis ihm geöffnet wird. Er sucht die schöne Prinzessin und die Hofbewohner lachen ihn aus, bis sie erkennen wer er ist.

Er zeigt den Schuh und verlangt alle jungen Damen des Hauses zu sehen, sie sollen den Schuh anprobieren. Dieser ist aber so klein und zierlich, dass er einer Puppe passen könnte. Keinem passt der Schuh, plötzlich kommt die Stiefmutter mit ihren Töchtern heim und bemerkt, dass der Prinz da ist. Sie zählt eins und eins zusammen und weiss sofort wen der Prinz sucht.

Sie sperrt das Aschenbrödel ein und zieht ihrer Tochter dessen Kleider an, dann reisst sie dem Prinzen den Schuh aus den Händen und fährt mit der Kutsche davon. Dieser erkennt die Kleider und reitet hinterher aber bemerkt dann auf dem Weg als er sie eingeholt hat, dass es die falsche ist und lässt ab von ihr. Er reitet zurück und sucht das Aschenbrödel. Aschenbrödel hat inzwischen die dritte und letzte Nuss gebraucht und ein wunderschönes Brautkleid erhalten. Sie zieht es an und reitet mit Nicolaus auf den Hof. Der Prinz erkennt sie sofort, geht hin zu ihr und bittet sie seine Frau zu werden.

Aber da ist immernoch das Rätsel, sie fragt erneut danach und diesmal hat er auf alle Fragen eine Antwort. Er sagt ihr, dass sie das kleine Mädchen, der Jäger und die schöne Prinzessin gewesen ist, zieht ihr ihren Schuh an und der ganze Hof schreit unser Aschenbrödel woraufhin der Prinz sagt, und auch meins, wenn du mich willst? Sie nickt und umarmt und küsst ihn und dann reiten sie über die schneebedeckte Landschaft zusammen ins große Glück.

Es ist einfach ein romantischer, schöner und auch lehrreicher Film. Es gibt sehr viele Märchenfilme, in denen Libuse Safrankova die Hauptrolle gespielt hat. Sie ist eine der beliebtesten Märchenfilmdarstellerinnen der tschechischen Märchenfilme. Sie spielt die Rolle des Aschenbrödel so überzeugend und liebevoll, man muss sie einfach lieben.

Wenn man sie so sieht mit ihren rehbraunen Strahleaugen und ihrer zartweissen Haut, sie besticht einfach durch ihre makellose und natürliche Schönheit. Aber auch die tiefverschneite traumhafte Landschaft lässt einen einfach nur träumen. Wenn man dann auch noch die zauberhafte Musik dazu hört, bleibt einem garnichts anderes übrig als dahin zu schmelzen.

Dieser Film ist ein muss für alle, die nur ein bisschen Romantik besitzen und alle anderen werden durch ihn vielleicht ein bisschen romantischer werden.

Wer jetzt aber glaubt, die Vorlage des Films ist von den Gebrüdern Grimm, der irrt sich gewaltig, denn die Vorlage zu "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" ist von der tschechischen Schriftstellerin Bozena Nemcova.

Jedes Jahr zu Weihnachten wird dieser traumhaft schöne Film mehrmals im Fernsehen gezeigt und die Einschaltquoten sprechen für sich. Es ist einfach einer der schönsten Märchenfilme, den man an einem kalten Weihnachtstag mit der Familie immer und immer wieder gerne anschaut. Und alle, die bis dahin noch keine Weihnachtsstimmung hatten, haben sie spätestens bei diesem Film.

Also ich würde jetzt einfach einmal behaupten, wer diesen Film noch nie gesehen hat, der hat wirklich etwas wundervolles und schönes verpasst. Ich kann nur sagen, ich liebe ihn und kann ihn nur bei weitem empfehlen. Wer meiner Empfehlung nicht folgt ist selber schuld. Wer mir aber Glauben schenkt, der wird auf eine schöne Art und Weise belohnt und ich halte mein Wort immer, Sie werden schon sehen.

Drei Haselnüsse für Aschenbrödel, DDR / Tschechien 1973

Schauspieler: